Mittlere Burgruine

Aussichtsturm im Donjon-Stil

Die Mittlere Ruine liegt auf dem höchsten Punkt des Wartenbergs (479 m.ü.M) und ist dank der 1956 erstellten Aussichtsterrasse (493 m.ü.M.) und dem faszinierenden Weit- und Rundblick weitherum bekannt. Die Vordere sowie die Hintere Burgruine wird in der Folge oft gar nicht (mehr) wahrgenommen. Dabei geht auch vergessen, dass dies weltweit der einzige Felssporn ist, auf dem innerhalb von 500 m Distanz insgesamt drei “Festungen” nacheinander und nicht unmittelbar zusammenhängend erstellt wurden.

Der mächtige Wohnturm (Donjon) ist beinahe aus jedem Quartier von Muttenz (291 m.ü.M.) gut sichtbar und somit der Blickfang schlechthin. 1955/56 initiierte die Gesellschaft pro Wartenberg ein starke Rekonstruktion. Die Umfassungsmauern mussten massiv (in der Höhe) ergänzt werden, damit die Aussichtsterrasse (rund 80 Treppenstufen) realisiert werden konnte.

Die ursprünglich vier Geschosse konnten wieder hergestellt werden, der Hocheingang ist angedeutet (siehe Bild rechts, oben links). Das vorgelagerte Gebäude (ein Motte also Holzbau) bleibt eine Vermutung (s. Rekonstruktionsstudie links).

Heute lädt der Schlossplatz mit seiner mittig plazierten Feuerstelle zum Bräteln ein und stellt u.a. den Treff- und Ausgangspunkt des “Füürsunntigs” dar.

Um den Wohnturm zog sich ein Graben, der im Lauf der Zeit mit Humus zugeschüttet wurde. 1930 begann das abgraben von Hand auf das historisch relevante Niveau. Dieser Akt wurde von initiativen Muttenzern angeführt, die später die Gesellschaft pro Wartenberg gründeten. Mit dem Burggraben-Schutt und deren Funden wurde das auf der Nordseite sichtbare spätromanischen Fenstergewand rekonstruiert. Teile davon sind auch im Muttenzer Ortsmuseum zu besichtigen.

Die Fundanalysen ergaben, dass diese aus dem 13. bis 15. Jahrhundert, darunter Teile kostbarer Ofenkacheln, stammen dürften. Der Wohnturm wurde wohl in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhundert von den Grafen von Homberg erbaut worden sein.